Erhaltungs- und Nutzungskonzept für die Altengammer Mühle
Die Altengammer Mühle ist eine von vier noch erhaltenen Windmühlen in den Vierlanden und
Bergedorf
Windmühle Reitbrook
Dreistöckiger Galerieholländer mit Jalousieflügeln und Windrose aus dem Jahre 1773. Einrichtung
komplett für 2 Mahlgänge und div.Müllereimaschinen; Landhandel
Windmühle Riepenburger Mühle
Zweistöckiger Galerieholländer mit Jalousieflügeln und Windrose aus dem Jahre 1828, windgängig
und mahlfähig. Mühlenbetrieb durchgängig seit 1318. Ein Mahlgang mit Sechskantsichter
windbetrieben, eine Vertikalschrotmühle mit Askaniasichter zur Vermahlung von Bio-Getreide.
Hamburg kleinste Speiseölmühle für die hauptsächliche Verarbeitung von Leinöl
Windmühle Altengamme
Dreistöckiger Galerieholländer mit Windrose aus dem Jahre 1876, 1884 Bau des zweigeschossigen
Anbaus zur Getreidelagerung, der Betrieb wurde 2007 mit dem Tod von Hans Voß eingestellt. 2010
Denkmalschutzeintrag unter der Nr. 1844, Rettung, Aufbau und Sanierung ab 2010 in weitest-
gehender Eigenleistung in ca. 1.600 Stunden und für ca. 160.000 € sowie in Bergedorf
Windmühle GlückZu
Einstöckiger Galerieholländer mit Steert und Jalousieflügeln aus dem Jahre 1831. Komplette
Einrichtung für 3 Gänge und eine Quetsche. 1-Zylinder-Dieselmotor von 1926 betriebsbereit.
Restaurierung zur mahlfähigen Museumsmühle abgeschlossen. Windgängig.
Mit Ausnahme von Altengamme befinden sich alle Windmühlen in einem restaurierten Zustand.
Reitbrook ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, betreibt aber Landhandel. Riepenburg unterhält
ein Café sowie einen Hofladen, die Windmühle in Bergedorf öffnet zu bestimmten Anlässen (z. B.
zum Mühlentag) oder zu kulturellen Veranstaltungen.
Die Windmühle in Altengamme weist im Unterschied zu den anderen Mühlen im Heimatgebiet einen
entscheidenden Mangel auf, sie verfügt seit 85 Jahren über keine Windflügel und ist stark
renovierungsbedürftig.
Die Westfassade ist komplett zerstört, die Grundmauern sind durchfeuchtet, die Balkenköpfe der
tragenden Decke im Erdgeschoß sind teilweise abgerottet, das Reetdach von der Kappe ist
überholungsbedürftig. Die Steine am Holländer sind locker und drohen abzusacken, Wasser dringt
über das Dach in die Weizenmühle ein, durch die spanischen Bögen regnet es durch, die gesamte
elektrische Anlage muß erneuert werden. Die Kostenanschläge für die Grundsanierung und alle
weiteren Sanierungsmaßnahmen werden zur Zeit eingeholt.
Altengamme ist das älteste Dorf in den Vierlanden und ein ebenso geschichtsträchtiger wie
landschaftlich schöner Stadtteil und wird von vielen Menschen als Ausflugsziel und
Naherholungsgebiet genutzt. Das Dorfbild wird von der Kirche St. Nicolai geprägt, die als eine der
schönsten Kirchen Norddeutschlands gilt und hohe Besucherzahlen aufweist, umso schmerzhafter
wird der unmittelbar an der Elbe gelegene weithin sichtbare Torso der Altengammer Mühle
empfunden.
Auch aus historischer Sicht kommt der Altengammer Mühle eine besondere Bedeutung zu. Bis 1863
waren die Vierländer Bauern verpflichtet, ihr Getreide entweder zur Kornwassermühle nach
Bergedorf oder zur Riepenburger Mühle zu bringen. Da die Riepenburger Mühle die einzige Mühle
in den Vierlanden war, bedeutete es eine erhebliche Verbesserung, als 1876 durch Jürgen Peter
Jürgensen eine neue Windmühle in Altengamme erbaut wurde und damit die Transportwege
erheblich verkürzten und auf diese Weise zur Verbesserung der wirtschaftlichen Infrastruktur
beitrugen.
Maßnahmen
1. Gründung eines Mühlenvereins
Analog zur Riepenburger Mühle und der Mühle in Bergedorf soll ein Mühlenverein gegründet
werden, der als eingetragener Verein die Finanzierung der Grundsanierung und den laufenden
Unterhalt der Mühle sicherstellt. Für die Grundsanierung ist ein finanzielles Volumen von bis zu
500.000 € erforderlich, der laufende Unterhalt soll aus Mitgliederbeiträgen und den Erträgen aus
Café und Mühlenladen finanziert werden.
2. Förderkreis
Es wird ein Förderkreis ins Leben gerufen, der sich aus öffentlichen Institutionen wie Bezirksamt
Bergedorf, dem Denkmalschutzamt oder beispielsweise der Vierländer Volksbank oder der
Hamburger Sparkasse zusammensetzt und die bereit sind, die Anschubfinanzierung zu erbringen
und als Multiplikatoren dafür dienen, Altengamme zu einem neuen Wahrzeichen zu verhelfen.
3. Geldspender
Um die Sanierungskosten zu erbringen, wird die Altengammer Geschäftswelt, Kirchengemeinde,
Schulen, Ortsverbände, Vereine etc. aufgerufen, eine Mitgliedschaft zu erwerben und
Sammelaktionen durchzuführen.
4. Zeitspender
Zahlreiche Altengammer werden bereit sein, anstelle von finanziellen Zuwendungen freiwillige
Arbeitsleistungen zu erbringen, dabei kann auf zahlreiche Handwerksbetriebe zurückgegriffen
werden, für den laufenden Betrieb der Mühle ist der Einsatz von freiwilligen Helfern unverzichtbar.
5. Sachspender
Sowohl für die Sanierung als auch später für die Ausgestaltung des Museums, des Cafés und des
Mühlenladens werden Sachspenden erbeten, beispielsweise in Form von Vierländer Möbeln,
Einrichtungsgegenständen etc., um ein Spiegelbild bzw. einen Eindruck von der Vierländer
Lebenswelt real zu erhalten
6. Sponsoren/Events
Durch gezielte Ansprache von Firmen oder Einzelpersonen können zusätzliche Gelder akquiriert
werden, als Gegenleistung können Tafeln mit den Namen der Spender angebracht werden, auch
kann die Mühle für Events gegen Entgelt vermietet werden.
7. Mühlencafé und Museum
Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Wirtschaftsgebäudes zu Wohnzwecken soll nach dem
Vorbild von Riepenburg im Sechskant des Mühlengebäudes ein zweigeschossiges Café entstehen,
in das die technische Ausstattung der Mühle inklusive der Motormühle als anerkanntes
Industriemerkmal integriert wird und, sofern die Räumlichkeiten dies zulassen, als Museum dienen
kann.
8. Die Mühle als Kulturtreffpunkt
Außerhalb der Öffnungszeiten des Cafés wird der Sechskant für kulturelle Veranstaltungen genutzt,
jeder Altengammer soll die Möglichkeit bekommen, dort andere Bürger zu treffen und die Mühle als
Kommunikationszentrum über die Kontaktpflege zum unmittelbaren Nachbarn hinaus zu nutzen
9. Erlebnisraum Mühle
Inbetriebnahme der Weizenmühle an bestimmten Tagen und für die Öffentlichkeit, Schulklassen etc.
und dem Vermahlen von Korn zu Mehl als erlebbares Museum
10. Wahrzeichen
Die Mühle ist quasi die erste Station auf Hamburger Gebiet, wenn man den Elbradweg von Dresden
nach Cuxhaven fährt. Schon jetzt machen dort viele Rast, um sich zu erholen und den Ausblick zu
genießen, man sieht dann ein imposantes Mühlengebäude. Viel schöner wäre es natürlich, durch
eine schön restaurierte Windmühle eine schöne Visitenkarte für Hamburg abzugeben.
11. Naturbeobachtung
Vom rückwärtigen Teil der Mühle hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Borghorster Brack,
auf Wiesen und Felder, auf welchen neben Zugvögeln auch andere Vögel, rasten, ruhen und leben.
Hamburg, 19. 11. 2012
Fazit von Frau Meyer vom Denkmalschutzamt:
„Es besteht ein großes öffentliches Interesse am Erhalt des Gebäudes. Es ist historisch wertvoll,
dorfbildprägend und daher unter Denkmalschutz gestellt worden. Nur wenn ein Gebäude genutzt
wird, kann es auch erhalten werden. Daher werden dem Gebäude in Teilbereichen neue Nutzungen
behutsam zugeführt. Es soll weiterhin einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sein, damit diese den
Wert und die Bedeutung des Gebäudes erleben können“.
Die Borghorster Mühle von 1876 – ein Wahrzeichen auch ohne Flügel
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